Datenschutz

DATENSCHUTZ

Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ist eine Verordnung (EU) 2016/679 der Europäischen Union und wurde im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlichten Text (ABl. L 119, 04.05.2016) sowie die drei darauffolgenden Berichtigungen (ABl. L 314 vom 22.11.2016, ABl. L 127 vom 23.5.2018, ABl. L 074 vom 4.3.2021) veröffentlicht.

Weiter Konkretisierungen finden Sie in den Erwägungsgründen der DSGVO.

Das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) ist die nationale Umsetzung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). 

Entgegen dem Wesen der DSGVO, hat die Bundesrepublik Deutschland auf der Grundlage des Föderalismus den unnötigen Luxus von 16 Landesdatenschutzgesetzen (LDSG) – eins für jedes Bundesland – sowie 2 kirchliche Datenschutzgesetze – evangelischen und römisch-katholischen – eingeführt.

Somit wirken 19 Datenschutzgesetze, die nicht immer homogen zueinander sind, in der Bundesrepublik Deutschland!

Hier ein erster Überblick zum Thema Datenschutz:

Einführung

  • Datenschutz bedeutet den Schutz personenbezogener Daten vor Missbrauch.
  • Personenbezogene Daten sind Informationen, die sich auf eine identifizierbare natürliche Person beziehen (z. B.: Name, Adresse, IP-Adresse, KfZ-Kennzeichen, …).
  • Datenschutz ist wichtig für die Wahrung der Privatsphäre und die Vertrauensbasis in der digitalen Welt.

Grundprinzipien des Datenschutzes

  • Zweckbindung: Daten dürfen nur für festgelegte, eindeutige und legitime Zwecke verarbeitet werden.
  • Datenminimierung: Es sollen nur so viele Daten wie nötig erhoben werden.
  • Transparenz: Betroffene müssen über die Verarbeitung informiert werden.
  • Integrität und Vertraulichkeit: Schutz vor unbefugtem Zugriff und Missbrauch.
  • Rechenschaftspflicht: Unternehmen müssen die Einhaltung der Regeln nachweisen können.

Relevante Gesetze & Vorschriften

  • DSGVO: Gilt EU-weit seit 2018, regelt die Verarbeitung personenbezogener Daten.
  • BDSG: Ergänzt die DSGVO auf nationaler Ebene in Deutschland.
  • LDSG: Ergänzt die DSGVO in den Bundesländern in Deutschland.
  • TDDDG: Telekommunikation-Digitale-Dienste-Datenschutz-Gesetz.
  • ePrivacy-Verordnung: Regelt Datenschutz in elektronischer Kommunikation (noch nicht verabschiedet).
  • Außerhalb der EU: z. B. USA (kein einheitliches Gesetz, sondern sektorspezifisch).

Risiken bei mangelndem Datenschutz

  • Identitätsdiebstahl und Betrug durch gestohlene Daten.
  • Imageverlust und Vertrauensschaden für Unternehmen.
  • Hohe Bußgelder bei Verstößen gegen die DSGVO (bis zu 20 Mio. EUR oder 4% des Jahresumsatzes).
  • Verlust der Kontrolle über persönliche Informationen.

Maßnahmen zum Datenschutz

  • Technisch: Verschlüsselung, Firewalls, Zugriffsbeschränkungen.
  • Organisatorisch: Datenschutzbeauftragte, Mitarbeiterschulungen, klare Prozesse.
  • Rechte der Betroffenen: Auskunft, Berichtigung, Löschung, Widerspruch gegen Verarbeitung.

Datenschutz in der Praxis

  • Cookies und Tracking im Internet: Zustimmungspflicht durch Cookie-Banner.
  • Datenschutz im Unternehmen: Datenschutzrichtlinien, Mitarbeiterschulungen, regelmäßige Audits.
  • Prominente Fälle: Facebook-Datenleck (Cambridge Analytica), Equifax-Hack (2017).

Aktuelle Trends & Herausforderungen

  • Künstliche Intelligenz: Wie lassen sich personenbezogene Daten in KI-Anwendungen schützen?
  • Homeoffice: Herausforderungen beim Schutz sensibler Daten in privaten Arbeitsumgebungen.
  • Internationale Datenflüsse: Datenschutz bei Nutzung globaler Cloud-Dienste.

Fazit

  • Datenschutz ist ein Grundrecht und betrifft jeden.
  • Die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben schützt Personen und Organisationen.
  • Technische, rechtliche und organisatorische Maßnahmen müssen ineinandergreifen.
  • Datenschutz ist kein Hindernis, sondern ein Qualitätsmerkmal.

Folgende Standards werden dem Datenschutz zugerechnet:

  • TDDDG Telekommunikation-Digitale-Dienste-Datenschutz-Gesetz 
  • DIN EN 17529:2022-08 (Datenschutz und Schutz der Privatsphäre durch Technikgestaltung und datenschutzfreundliche Voreinstellungen)
  • DIN EN 17799:2022-01 (Anforderungen an den Datenschutz bei Verarbeitungsvorgängen)
  • DIN EN ISO/IEC 27007:2022-10 (Informationssicherheit, Cybersicherheit und Datenschutz – Leitfaden für das Auditieren von Informationssicherheits-managementsystemen)
  • DIN EN ISO/IEC 27701:2021-07 (Datenschutz – Anforderungen und Leitlinien)